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Februar 2020

Warum erkennen Ärzte so selten, ob und wann sie selber Hilfe brauchen?


Wir Ärzte sind es gewohnt, für Andere da zu sein. Bildlich gesprochen sitzen wir immer auf der Seite des Schreibtisches, auf der der Behandler sitzt. Der, der weiß, wo es längs geht.

Zu Beginn eines Berufslebens dauert es nicht lange bis der junge Arzt sich mit seiner neuen Rolle des Wissenden und Starken identifiziert hat. Im Laufe der Berufsjahre verfestigt sich ein solches Selbst-Verständnis immer mehr und führt je nach Veranlagung früher oder später nicht selten zu Überlastungszeichen mit Stressanzeichen wie Arbeitsunlust, schlechter Stimmung, Schlafstörungen, Unfähigkeit abzuschalten, privaten Beziehungsproblemen, Hypertonie etc.

Die Quellen der Belastungen sind leicht auszumachen:

  • Ungesunde Arbeitszeiten tagsüber oder nachts
  • Anzahl der Patienten
  • Verantwortungsgefühl
  • Angst vor Fehlern
  • Objektive Bedrohung durch verschiedenste Behörden: Gerichte (Kunstfehler), Gesundheitsämter (Hygiene), KV (Abrechnung, Krankheitscodierung), Berufsgenossenschaften (Verantwortung für Personal), Finanzamt (Steuern), 
  • Anspruchshaltung von Patienten und deren Angehörigen (Ablehnung von inadäquaten Forderungen bzgl. Diagnostik und Therapie)
  • Forderungen von Krankenhausträgern
  • Zwischenmenschliche Probleme mit Vorgesetzten, Mitarbeitern, Krankenschwestern
  • Papierkrieg: Streichung von Rechnungsposten durch deren Versicherungen bei Privatpatienten, Anfragen von Gerichten, Versicherungen, Krankenkassen, Landesämtern, KVen etc.

Die beruflichen Belastungen im Alltag von uns Ärzten sind also nicht gering. Sie machen sogar krank.

Wegen der Größe der Belastungen von Ärzten wurde der 122. Ärztetag in 2019 betitelt: „Wenn die Arbeit Ärzte krank macht."

Einer Statistik des „Ärztemonitor" zufolge (Nordlicht 12/2018) fühlen sich 1/3 der deutschen Ärzte und 1/6 der Psychotherapeuten ausgebrannt.

In anderen europäischen Ländern ist das nicht anders: In England (MedicalProtection.org) haben oder hatten 85% aller Ärzte psychische Probleme. Davon waren 75% Stress, 49% Angst und 36% Mangel an Selbstwertgefühl. 1/3 hatte während ihrer medizinischen Laufbahn Depressionen, 13% waren zeitweise suizidal.

Die Belastungen haben also bei weitem nicht nur mit dem Gesundheitssystem eines Landes zu tun, sondern mit dem länderübergreifenden kollektiv und individuell verinnerlichten Berufs- und Menschenbild des Arztes. Letztlich sogar mit seinem Ethos.

Die Möglichkeit, dass ein Arzt, eine Ärztin, selber Hilfe benötigen könnte, kommt ihm/ihr kaum in den Sinn. Eine solche Möglichkeit wird in Ärztekreisen nach meiner Beobachtung sogar handfest tabuisiert. Das individuelle und kollektive Rollenverständnis scheinen es zu verbieten, sich in seiner eigenen Hilfsbedürftigkeit zu erkennen.

Woran merke ich, dass Eustress in Distress übergeht?

Gibt es für uns Ärzte Wege heraus aus der psychischen Abwärtsspirale durch berufliche Belastungen?

Es gibt sie!

Darüber mehr in meinem nächsten Blog. Oder noch schneller: Buchen Sie einen kostenlosen 20-minütigen „Discovery Call".

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